Mindset

Es ist wieder so weit: Zu Silvester haben sich viele von uns eine lange Liste von Neujahrsvorsätzen gemacht, damit 2023 ein besseres Jahr wird. Erfahrungsgemäß scheitern allerdings ein Großteil dieser bereits in den ersten Wochen (Anders (2018, S. 14-20). Warum passiert das jedes Jahr aufs Neue und wie kann man diese scheinbar gesetzte Regel umgehen? Die SMART-Formel hilft dir dabei, deine Situation zu verstehen und die Herausforderungen dieses Jahr fristgerecht zu meistern.

“Mein Ziel für 2023 ist es, die Ziele von 2022 zu erreichen, die ich mir 2021 vorgenommen habe, weil ich 2020 geplant hatte, das zu erledigen, was ich 2019 erreichen wollte, weil ich 2018 nicht geschafft habe, die Ziele von 2017 umzusetzen.”

Die SMART-Methode wird oft von Unternehmen angewandt, um Ziele zu formulieren, sie zu evaluieren und in Maßnahmen umzusetzen. Dabei stehen die einzelnen Buchstaben S, M, A, R und T  für Kriterien, die für eine erfolgreiche Zielformulierung notwendig sind: Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert.

Mehr Sport machen, weniger Stress, mehr Zeit mit der Familie verbringen und gesünder ernähren. Das sind massenhaft tolle Ziele für ein glücklicheres Leben, wenn sie in die Praxis umgesetzt würden. Allerdings sind diese Vorhaben vage und ungenau formuliert. Wenn du dein Ziel nun spezifisch und unmissverständlich beschreibst, bist du der Umsetzung ein gutes Stück näher gekommen. So wird aus “gesund ernähren” “Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse sowie der Verzicht auf frittierte Lebensmittel”.

Im nächsten Schritt wird dein Projekt messbar gemacht. Das bedeutet, dass wir es qualitativ und quantitativ beurteilen möchten. Du präzisierst also den allgemeinen Wunsch abzunehmen, indem du diesen quantifizierst: “Ich möchte 5 kg Körperfett abnehmen.”

Damit du auch im Verlauf des Jahres deinen Plan im Auge behältst, ist es wichtig, dass dieser attraktiv bleibt. Was bringt es dir, mehr lesen zu wollen, wenn du dich nur bei dem Gedanken an ein Buch schlecht fühlst und dich an deinen strengen Deutschlehrer und die schlechten Noten erinnerst? Hinterfrage, warum du mehr lesen möchtest, wenn es doch jedes Mal eine Qual darstellt und finde eine Methode für dich, gerne an deinem Plan zu arbeiten. Möchtest du eigentlich wieder mehr lernen? Vielleicht ist ein Podcast in diesem Fall der attraktivere Weg zum selben Ziel. Im besten Fall schreibst du zusätzlich ein emotionales Motiv für deinen Wunsch auf: “Ich möchte mich gesünder ernähren, damit meine Haut sich sichtbar verbessert!”

Das “R” in SMART steht für realistisch. Du hast bereits dein Ziel formuliert, dass du jede Woche vier Mal ins Fitnessstudio gehen möchtest. Ist das auch mit deinen Arbeitszeiten, anderen Hobbys, deiner Familie und deinem Bedürfnis nach Freizeit vereinbar und nachhaltig realisierbar? Oder wäre es sinnvoller, das Pensum auf zwei Trainingseinheiten die Woche zu reduzieren und diese dafür durchgängig einzuhalten? Übertrage diesen Tipp auch gerne auf die Gesamtheit deiner Neujahrsziele. Ist es überhaupt möglich, alles von heute auf morgen umzusetzen? Oder kannst du die Ziele über das Jahr hinweg aufteilen?

Nicht zuletzt zeigte es sich in der Vergangenheit stets als hilfreich, den Vorsatz zu terminieren. Ansonsten passiert es häufig, dass das Vorhaben immer weiter nach hinten verschoben wird, bis das Jahr vorüber ist und man alles auf das nächste Jahr verschiebt. Setze dir daher immer konkrete Fristen, an denen du bereits Resultate erwartest. Darüber hinaus terminierst du ebenfalls deine Zwischenschritte: Im Januar rauche ich nur noch eine Schachtel pro Woche, im Februar eine in zwei Wochen, im März die letzte Schachtel und zum 01. April bin ich rauchfrei. Klare Deadlines wecken oft ungeahnte Ambitionen.

Bei all der nun aufgebrachten Disziplin gehört es ebenfalls dazu, dich nach gewissen Teilerfolgen zu belohnen. Dabei muss das nicht immer durch Essen oder Süßigkeiten geschehen. Wie wäre es mal wieder mit einem Kinobesuch, einer Thai-Massage oder vielleicht einem neuen Pullover?